Selbstwirksamkeit

Die Fähigkeit, mit Schwierigkeiten und Hindernissen in unserem Leben umzugehen, hat großen Einfluss auf unseren Erfolg. Selbstwirksamkeit erlaubt es uns, Neues zu lernen und größere Ziele anzugehen. Sie lässt sich trainieren.

Wie selbstwirksam bist Du?

Wie ist Deine Kompetenz mit Schwierigkeiten und Hindernissen in Deinem täglichen Leben umzugehen? Wir bereit bist Du Neues zu Lernen und Herausforderungen anzugehen?

Ausgerechnet am Tag des Bewerbungsgesprächs fällt morgens die U-Bahn aus. Ein Taxi ist nicht in Sicht. Die Zeit wird knapp. Deine Anspannung wird immer größer – und dennoch, Du weißt, ganz tief in Dir drin, dass Du Deinen Weg finden wirst, dass das Gespräch gut laufen wird. In der Psychologie nennt man diese Fähigkeit, mit Schwierigkeiten und Hindernissen umzugehen, Selbstwirksamkeit. Sie ist definiert als Überzeugung, Herausforderungen aus eigener Kraft erfolgreich bewältigen können.

Deine Überzeugung bezüglich der eigenen Fähigkeiten bestimmt, wie Du Dich in einer konkreten Situation fühlst, wie Du sie bewertest, Dich motivierst. Sie beeinflusst Deine Selbstwahrnehmung und damit Dein Handeln und Deine Leistung.

Studien zeigen, dass Menschen, die an sich und ihre eigene Power glauben, ausdauernder bei der Bewältigung von Aufgaben sind. Sie haben zudem ein geringeres Risiko, Angststörungen und Depressionen zu entwickeln. 

Angesichts der Anforderungen unserer heutigen Leistungsgesellschaft ist Selbstwirksamkeit eine wichtige Ressource. Wenn Du schwierige Dinge zu bewältigen hast, wägst Du die an Dich gestellten Anforderungen gegen Deine Kompetenzen ab. Erst dann entscheidest Du Dich für eine bestimmte Handlung, für eine sogenannte Bewältigungsreaktion.

Die Überzeugungen bezüglich Deiner Fähigkeiten sind immer subjektiv. Sie müssen nicht völlig mit der Wirklichkeit übereinstimmen.

Der Psychologe Albert Bandura definiert es folgendermaßen: Die wahrgenommene Selbstwirksamkeit bezieht sich auf angenommene Fähigkeiten, die man benötigt, um Handlungen auszuführen und bestimmte Ziele zu erreichen. Diese subjektiven Kompetenzüberzeugungen spielen eine wichtige Rolle dabei, neue oder schwierige Aufgaben erfolgreich lösen zu können. Sie sind vor allem wichtig, wenn Du Dich großen oder neuen Zielen stellen möchtest.

Denn Deine Selbstwirksamkeitserwartungen beeinflussen vor allem die Auswahl Deiner Handlungen. Sie wirken sich auf den Schwierigkeitsgrad, Deine Anstrengungsbereitschaft, Deine Ausdauer und damit den Grad Deines Erfolges aus.

Menschen, die über eine hohe Selbstwirksamkeit verfügen, suchen sich anspruchsvolle und realistische Ziele. Sie suchen eine Übereinstimmung mit ihren Fähigkeiten und den Aufgabenanforderungen. Sie sind ausdauernder, verfolgen ihre Ziele hartnäckiger und steigern ihre Anstrengung in schwierigen Situationen. Sie geben nicht auf. Sie halten bei Misserfolgen eher an ihren Zielen fest und versuchen es weiter. Dabei suchen sie nach besseren Strategien und verbessern damit bereits ihre Leistung.

Bei negativer Rückmeldung von Führungskräften und Kollegen erhöhen Mitarbeiter mit hoher Selbstwirksamkeit ihre Anstrengung. Selbstwirksame Menschen haben eine höhere Resilienz gegenüber negativen Situationen. Konflikte, Stress, Rückschläge und Misserfolge können ihnen nicht so viel anhaben. Sie stehen immer wieder auf und versuchen die Situation aktiv zu verändern.

Hingegen suchen Menschen mit niedriger Selbstwirksamkeit zu leichte oder auch viel zu schwere Aufgaben und reduzieren ihre Anstrengung.

Der wichtigste Einfluss auf die Ausbildung von Selbstwirksamkeit sind eigene Erfahrungen. Das Erlebnis, durch eigene Anstrengungen ein Ziel zu erreichen, bewirkt, dass man sich auch in Zukunft für fähig halten wird, schwierige Aufgaben zu bewältigen. 

Wichtig ist dabei jedoch, dass man sich für die Zielerreichung wirklich auch anstrengen muss. Wer sich für seine Erfolge nicht anstrengen muss, lernt auch nicht, dass er sie durch eigenes Handeln beeinflussen kann. 

Besonders stark wirken Situationen, in denen eine Person zunächst nicht weiß, wie sie eine Aufgabe zu lösen hat, aber durch eigene Anstrengungen nach und nach eine erfolgreiche Lösungsstrategie entwickelt. 

Erfolgserlebnisse führen daher zu einer Stärkung der Selbstwirksamkeit. Wiederholte Misserfolge, vor allem dann, wenn die Ursachen dafür der eigenen Person zugeschrieben werden, schwächen hingegen die Selbstwirksamkeit.

 

Selbstwirksam im Job

1. Schaue auf Deine Misserfolge, Deinen Umgang damit.

Und vor allem frage Dich bei jeder gemeisterten Herausforderung, was Du daraus gelernt hast und steigere damit Deine Selbstwirksamkeit.  

2. Achte bei Deiner Mitarbeiterauswahl auf Menschen mit einer hohen Selbstwirksamkeit.

Dafür ist es wichtig, dass Du hinter das Skill Set einer Vitae schaust. Frage nach den „besten“ Fehlern und nach dem Umgang mit Misserfolgen. Schau Dir den Menschen an.

3. Gehe nicht in Schonhaltung und traue Dich, Dich Herausforderungen zu stellen.

Schaue, ob sie realistisch sind. Das ist wichtig, um Deine eigene Selbstwirksamkeit oder die Deiner Mitarbeiter zu stärken. Denn Selbstwirksamkeit ist stark mit Kompetenzen verknüpft. Eine Steigerung dieser ist also die Grundlage. Danach gilt es sich mit der neu erworbenen Kompetenz auszuprobieren und sich Anforderungen zu stellen. Erfolge müssen gefeiert werden, um in die eigene Selbstwirksamkeit einzahlen zu können.

 

4. Schaue Dir Vorbilder an: Personen, mit denen Du Dich identifizieren kannst, die Dinge geschafft haben, die Dich selbst betreffen.

Versuche Dich so genau wie möglich reinzudenken und zu -fühlen. Versuche die Schritte nachzuvollziehen, gehe in Kontakt mit der Person und frage, was zu dem Erfolg geführt hat. Denn „wenn diese Person es geschafft hat, dann kannst Du es auch.“

Herzlich

Deine Julie